Lausitzer Rundschau berichtet: Tafeln in Not - lange Schlangen und kein Geld Betroffene Kommunen der Regionen treffen sich am 29. Juni 2022 zum Arbeitsgespräch
Der Arbeitslosenverband Brandenburg betreibt im OSL-Kreis fast flächendeckend die Tafelversorgung für die sozial schwächsten Bevölkerungsgruppen. Die Inanspruchnahme dieses Angebotes hat aus nachvollziehbaren Gründen in den letzten Monaten massiv zugenommen. Gleichzeitig sind die Herausforderungen für die Betreiber in ganz Deutschland ebenfalls massiv gewachsen, was unter anderem an den deutlich gestiegenen Dieselpreisen, den Problemen bei der personellen Absicherung und dem veränderten Abgabeverhalten der Supermärkte liegt.
Die vom Arbeitslosenverband betriebene Tafel in Großräschen stellt gleichzeitig das logistische Herz für die Angebote in Altdöbern, Calau, Lauchhammer und Vetschau dar. Bereichsleiterin Carola Lademann vom Arbeitslosenverband: „Alleine im Mai 2022 wurde ca. 2.400 Tafelkisten vorbereitet und in Altdöbern, Calau, Großräschen, Lauchhammer und Vetschau an die berechtigten Kunden ausgegeben.“
Die Stadt Großräschen unterstützt den Arbeitslosenverband seit Jahrzehnten beim Betrieb der Tafel und des Mehrgenerationenhauses mit regelmäßigen Zuwendungen aus dem Haushalt, der kostenlosen Bereitstellung der entsprechenden Immobilien und auch den notwendigen Investitionen zu deren Erhalt. Die Stadt Großräschen hat diese Leistung immer als Teil des sozialen Friedens vor Ort erbracht und beabsichtigt auch für die Zukunft, diese Leistungen auf dem traditionellen Niveau fortzuführen. Das reicht aber momentan nicht mehr aus, um das flächendeckende Angebot der Tafel Großräschen in den betroffenen Städten und Gemeinden aufrecht zu erhalten.
Aus diesem Grund hat Bürgermeister Thomas Zenker die betroffenen Bürgermeister und Amtsdirektoren zu einer Arbeitsberatung ins Mehrgenerationenhaus Großräschen eingeladen. Frau Lademann als Projektkoordinatorin des ALV wird Informationen zum aktuellen Stand sowie zu den Problemen und Herausforderungen bei der Absicherung dieses Angebotes geben. Auch eine Besichtigung des Tafelgebäudes ist geplant. Bürgermeister Thomas Zenker: „Ich hoffe, dass es uns gelingen wird, gemeinsam Lösungsansätze zur Absicherung des bestehenden Angebotes für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu finden.“