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Barrierenchecker-Tour in Großräschen

Meldung aus Großräschen
Begrüßung durch Johanna Fischer (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Begrüßung durch Johanna Fischer

Am Montag, dem 17. Juli 2023, fand ab 14 Uhr eine Barrierenchecker-Tour in Großräschen statt. 
Bei einem Spaziergang wurde der Bereich um den Marktplatz bis zur Käthe-Kollwitz-Straße auf Barrierefreiheit überprüft. Organisiert wurde der Termin von der Behindertenbeauftragen des Landkreises, Johanna Fischer, und von Hedwig und Peter Fritsch, einem Paar mit Sehbehinderung aus Großräschen. Begleitet wurden sie von Katharina Maier, Sachgebietsleiterin Ordnung und Soziales, von Jacqueline Stöcker, Sachgebietsleiterin Straßen / Tiefbau / Grünwesen, von Kati Kiesel, Pressesprecherin der Stadt Großräschen und weiteren Interessierten. Auf die Frage von Antenne Brandenburg nach einer „Schulnote“ für die Großräschener Barrierefreiheit vergab Frau Fritsch die 3. Es hat sich also schon viel getan, aber es liegt auch noch ein bisschen Weg voraus.

 

Welche Umstände und bauliche Maßnahmen können positiv gewertet werden, weil sie für Menschen mit Behinderung einen barrierefreien Zugang und somit die Nutzung von Angeboten ermöglichen? 
In Großräschen sind das die Ampel am Marktplatz, die Pflanzbeete am Markt, die neugestaltete Eisenbahnstraße, die Eisenbahnunterführung, die Gestaltung mit dem Kleinpflaster am Bahnhof und das für Lesegeräte optimierte Amtsblatt. Für blinde Menschen oder Menschen mit hochgradiger Sehbehinderung ist es wichtig, dass es einen mit dem Langstock fühlbaren Unterschied zwischen Gehwegen, Fahrradwegen und den Bereichen mit Autoverkehr gibt. So genannte Leitsysteme helfen bei der Orientierung. Das können Höhenunterschiede wie Borde oder unterschiedliche Materialien sowie spezielle Pflastersteine mit Rillen oder Noppen sein. Im Gegensatz dazu können für Menschen, die auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen sind, Höhenunterschiede sehr hinderlich sein. Für diesen Interessenskonflikt gibt es verschiedene Lösungsansätze, unter anderem die Möglichkeit des 3 cm Höhenunterschiedes oder unterschiedliche Bordhöhen (0 und 6 cm) nebeneinander. Diese Regelungen sind in den Planungsgrundlagen zum barrierefreien Bauen festgehalten (DIN 18040).

Schwierig für alle Mobilitätsbenachteiligten sind unerwartete Hindernisse auf den Gehwegen. 
Besonders häufig sind das Autos von Personen, die „bloß mal schnell“ zur Bäckerei, zum Imbiss oder zur Bank möchten oder ungünstig abgestellte Fahrräder oder Sperrmüll. Auch die eigene Hecke, die auf den Fußgängerweg ragt, kann zur unerwarteten Unfallquelle werden. An dieser Stelle soll ein Apell für gegenseitige Rücksichtnahme und die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer stehen. Es kann nicht immer davon ausgegangen werden, dass das Gegenüber akustische oder visuelle Signale wahrnehmen oder schnell reagieren kann. Die Teilnehmenden des Rundganges hatten mehrere Aha-Momente.

Obwohl in Großräschen schon viele Bereiche mit Führungslinien für Seebehinderte oder ähnlichen Hilfsmitteln ausgestattet sind, gibt es noch an vielen Stellen Nachholbedarf. Besonders Straßenbaumaßnahmen der 90er Jahre oder wenig genutzte Nebenstraßen der Stadt sind verbesserungswürdig. In beengten Straßenbereichen müssen die Interessen der Fahrzeuge, des ruhenden Verkehrs, der Fußgänger und Radfahrer übereinander gebracht werden.


Bei zukünftigen Straßenbaumaßnahmen werden die Erfahrungen des Rundganges einfließen, um für alle Verkehrsteilnehmer eine möglichst optimale Lösung zu finden. Die Behindertenbeauftrage des Landkreises, Johanna Fischer, steht für Rückfragen und Abstimmungen zur Verfügung.

 

Die Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte des Landkreises ist seit Mai 2022 zusammen mit Akteuren regelmäßig im Landkreis unterwegs, um verschiedene Orte auf Barrierefreiheit zu überprüfen. Seit dem Auftakt in Lauchhammer fanden Touren ebenfalls bereits in Senftenberg, Lübbenau und Calau statt.