Rückbau des maroden Fernwärmereliktes in Großräschen
2022 hat die Mitnetz Strom den Rückbau der Hochspannungsleitung durch Großräschen abgeschlossen, eine neue leistungsstarke 110 KV Leitung führt jetzt um Großräschen herum.
Damit verschwand die „Trennlinie“ zwischen Teilen von Großräschen-Nord und dem Stadtzentrum. Aber nicht komplett, denn parallel verläuft ein Reststück der ehemaligen Fernwärmeleitung von Großräschen. Der oberirdische Teil der Fernwärmeleitung wird gerade im Rahmen des Stadtumbaus mit Fördermitteln zurück gebaut. Aus fördertechnischen Gründen wird dabei der Abschnitt in der Grünen Mitte zwischen der Wilhelm-Pieck-Straße und dem Sportplatz Priorität haben.
Für den Rückbau und die Entsorgung wurde durch das Cottbuser Planungsbüro „pro terra“ ein Konzept erarbeitet. Nach Auswertung der 5 Bewerbungen setzte sich das präqualifizierte Unternehmen REA GmbH aus Drebkau durch. Der Rückbau der 1300 m Rohre mit Rohrisolierung aus Mineralwolle und der 7 Stationsbauwerke kostet etwa 95.000 €. Preistreibend sind vor allem die fachgerechte und umweltfreundliche Entsorgung der gefährlichen Abfälle wie z.B. Dämmmaterial und Dachpappe.
Bürgermeister Thomas Zenker: "Die historische Fernwärmeleitung von Freienhufen nach Großräschen hat mit der insolvenzbedingten Stilllegung des Industriekraftwerkes Sonne nach 2000 ihre Funktion verloren und ist heute nicht mehr betriebsfähig. Die erneute Nutzung von Fernwärme in Großräschen würde daher den Neubau einer Leitung, eines Fernwärmenetzes, einer Vertriebsstruktur und einer Ersatzheizanlage für den Notfall verlangen. Alle Wohnungsunternehmen müssten sich für die Nutzung dieser Wärme entscheiden. Aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten wäre ein solcher Schritt nicht sinnvoll, da er am Ende zu entsprechend hohen Kosten für die Mieter führen würde. Andere moderne und umweltfreundliche Heizformen sind in Großräschen erfolgversprechender. Die Reste der Fernwärmeleitung sind nur noch ein Schandfleck und durch die verwendeten Materialien ein Umweltproblem. Wir freuen uns, durch die Fördermittel die Möglichkeit zu haben, diese „Barriere“ im Stadtgebiet zu beseitigen und damit neue Entwicklungspotentiale zu schaffen.“