Schaufenster Klinkerspaziergang und Klinkergeschichte
Dass in Großräschen Klinker hergestellt und auch vor Ort verbaut wurden, sieht man in vielen Straßen und Ortsteilen. Wohnhäuser, Kirchen, Stadtvillen, Betriebe, Zäune und vieles mehr wurden mit Klinkern und Verblendsteinen errichtet. Diese kann man im 3 km langen Klinkerspaziergang entdecken.
Das Schaufenster in der Seestraße 6 zeigt ab sofort Informationen zur Großräschener Klinkergeschichte. Formsteine, Fußbodenplatten und Dachziegel von der Ilse Bergbau AG, Sonderformate, Vasen und Skulpturen - die Produktion der Klinkerwerke war vielfältig.
Ein besonderes Fundstück ist einer der Klinker, die beim Abriss des Altars der Kirche in Großräschen Süd gerettet wurden. Mit Ihrer Hilfe könnte aus den Originalklinkern ein ähnlicher Altar in der Kirche am Markt entstehen. Sogar das große Mosaik auf der Vorderseite kann von der Restauratorin wiederhergestellt werden. Um diese Idee umsetzen zu können, braucht die Kirchengemeinde Spendengelder.
Kontonummer für Spenden:
Evangelische Kirchengemeinde Großräschen,
Konto Sparkasse NL,
IBAN DE62 1805 5000 3030 005312,
BIC WELADEDIOLS
Klinkergeschichte:
Der Regierungsbaumeister Friedrich Hoffmann baute 1887 die zweitgrößte deutsche Ziegelei mit einer Jahresproduktion von 8 Mio. Steinen. Er war der Erfinder der Ringziegelöfen und ist Namensgeber der Großräschener Oberschule, die früher die Betriebsberufsschule der Ziegler war.
1871 wurde die erste Ziegelei der Ilse-Bergbau AG errichtet, 1883 dann die zweite. 1951 wurde der VEB-Klinker und Ziegelwerke Großräschen gebildet, zu dem 25 Ziegeleien von Guben bis Lauchhammer und Jessen gehörten. Großräschen wurde zur "Ziegelhauptstadt der DDR". Die Großräschener Ziegeleien wurden alle abgerissen, aber die hier hergestellten Klinker kann man noch heute in vielen Städten und Dörfern finden. z. B. am Roten Rathaus in Berlin, am Dieselkraftwerk Cottbus, am Wasserturm Weißwasser, in Hamburg, an der Großmarkthalle Leipzig und natürlich auch in Großräschen.